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2. Mai 2024
Toleranzgespräche: Was kostet die Wahrheit?
Gut und Recht – Und die unangenehmen Folgen öffentlicher Ankündigungen
Fresach - Die "Kosten der Wahrheit" stehen am dritten Tag der Europäischen Toleranzgespräche in Fresach auf dem Programm, und die sind nicht immer einfach zu erheben. Im Rahmen des Wirtschaftsforums am 17. Mai werden daher ausgewiesene Ökonomen, Volkswirte, Informatik- und Politikwissenschafterinnen die Frage erörtern, warum es in der Politik ebenso wie in der Wirtschaft so schwer ist, unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Tickets und Anmeldungen auf der Webseite von www.fresach.org.
In der Politik wie der Wirtschaft geht es um die Durchsetzung von Interessen und die Verteilung von Ressourcen, doch selten um Wahrheitsfindung. Wenn die Wahrheit Macht und Einfluss kostet, kann man sie schon einmal verbiegen, meinen viele, oder sogar die Realität verweigern. Die ORF-Journalistin und Moderatorin Sonja Sagmeister hat den Berliner Staatssekretär Wolf Heinrich Reuter dazu eingeladen, mit dem Wiener Wirtschaftstreuhänder Alfred Brogyányi über die Schwierigkeit, unbequeme Wahrheiten öffentlich auszusprechen, zu diskutieren.
Zuvor kommt ein ganz großer Denker unserer Zeit zu Wort. Der Psychologe und Verhaltensforscher Gerd Gigerenzer, langjähriger Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und Direktor des Harding-Zentrums für Risikokompetenz an der Universität Potsdam, wird im Gespräch mit dem Unternehmensberater Michael Paul erläutern, wie wir in einer zunehmend digitalen Welt Übersicht und Kontrolle behalten und die richtigen Entscheidungen treffen.
Über die Wahrheit der Digitalisierungsmaschinen und den Verlust der Kontrolle und die Überwindung der Leiblichkeit spricht der Informatiker und Philosoph Peter Reichl am Nachmittag. In seiner Analyse liefert er einen Blick hinter die Kulissen der Informationstechnologien, Algorithmen und Künstlichen Intelligenz, nicht ohne vor den Gefahren und Risiken der zunehmenden Komplexität zu warnen, die ganze Systeme au dem Ruder laufen lassen können.
Den Tagesausklang bestreitet Volkswirtschafter Norbert Wohlgemuth mit einem Plädoyer für ein wissenschaftsbasiertes Wirtschaften, auch um die Kosten in Grenzen zu halten. Die österreichische Bundesregierung hat erst kürzlich eine eigene Kampagne (DNAustria) gestartet, um das Vertrauen der breiten Öffentlichkeit in Wissenschaft und Demokratie zu stärken. Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle und Sozialforscher Günther Ogris erklären, warum das notwendig ist.
Die Europäischen Toleranzgespräche
finden seit 2015 alljährlich zu Pfingsten statt und behandeln gesellschaftliche Entwicklungen und politische Bildung zu Fragen der sozialen Integration, Demokratie und Menschenrechte. Die Gespräche haben ihren Ursprung in den Fresacher Schriftstellertagungen, die von 1972 bis 1996 unter der Ägide des Kärntner SchriftstellerInnenverbands (KSV) stattfanden. Der Verband ist seit 2023 wieder mit an Bord. Alle Veranstaltungen werden aufgezeichnet und auf YouTube und Facebook gestreamt.
Pressetext.Redaktion
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