6. Apr. 2016
Wien - Weltweit hat es laut einer Veröffentlichung von Amnesty International
im Jahr 2015 um 50% mehr Hinrichtungen geben als im Vergleichsjahr zuvor.
Betrachtet man die exekutierten Todesstrafen der letzten 25 Jahre, wurde mit
zumindest 1634 Exekutionen in dieser Zeitspanne
im Jahr 2015 der Höchstwert erreicht. Den
Hauptanteil der Hinrichtungen tragen die asiatischen Länder China, Iran,
Pakistan und Saudi-Arabien - in diesen Ländern kam es vergleichsweise im
letzten Jahr zu einem signifikanten Anstieg der Exekutionen.
China führt die Statistik mit über 1000 Vollstreckungen an. Eine Genaue Zahl ist
nicht bekannt, da China daraus ein Staatsgeheimnis macht, man ist auf
Schätzungen angewiesen. An zweiter Stelle folgt der Staat Iran, in dem es 977
Hinrichtungen gab - zum Teil sogar an Minderjährigen. Das ist gegenüber 2014
eine Steigerung um 234 Todesfälle. Grund für die Todesstrafe waren zumeist
Drogendelikte. Den traurigen dritten Platz hat Pakistan mit 326 Exekutionen im
Jahr 2015 eingenommen - so viele Exekutionen hat es in Pakistan überhaupt noch
nie gegeben.
Staat |
Hinrichtungen
2015 |
China |
> 1.000 |
Iran |
> 977 |
Pakistan |
326 |
Saudi-Arabien |
> 158 |
USA |
28 |
Irak |
> 26 |
Die Lichtblicke in der Statistik 2015
Obwohl die USA in dieser makabren Statistik Platz Fünf belegt, kam es 2015 mit
28 Exekutionen zum niedrigsten Stand seit 1991. Wirklich positives gibt es laut
Amnesty International jedoch auch zu berichten: So haben die vier Staaten
Fidschi, Madagaskar, die Demokratische Republik Kongo und Surinam die
Todesstrafe abgeschafft. Weltweit gibt es somit 102 Staaten, die keine
Todesstrafe mehr in ihren Gesetzesbüchern haben. Und damit gibt es auf unserem
Planeten erstmals mehr Staaten ohne Todesstrafe als mit - ein kleiner
Lichtblick.
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