Themenkreis * Soziale Medien rauben Kindern die Spielzeit 

Kat.: Gesellschaft/Kultur

 

5. Sep. 2019

Soziale Medien rauben Kindern die Spielzeit

Eltern stehen unter sozialem Druck und wollen viel mehr Sicherheit und strukturierte Aktivitäten

Edmonton - Soziale Medien haben die Spielzeit von Kindern im Freien verkürzt, indem sie die Vorstellung davon verändert haben, was gute Erziehung ausmacht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of Alberta https://ualberta.ca . Demnach sind Eltern durch den Einfluss sozialer Medien vor allem mehr über die Sicherheit ihrer Kinder besorgt.

"Kinder spielen heute nicht mehr so viel draußen wie früher. Sie spielen auch nicht mehr so frei und ohne Aufsicht", meint Studienautorin Shannon Pynn. Wenn Eltern Kinder zum Spielen alleine lassen, würden sie unter einem starken sozialen Druck stehen. Es liege ihnen viel daran, nicht öffentlich als schlechte Eltern gesehen zu werden.
 
Angst um Sicherheit wächst
 
Pynn und ihre Kollegen haben für die Studie 14 Eltern- und Großelternpaare zur Spielzeit ihrer Kinder und der eigenen Spielzeit in der Jugendzeit befragt. Es stellte sich heraus, dass Eltern heute die Aktivitäten ihrer Kinder mehr strukturieren. So ersetzen sie die freie, unbeaufsichtigte Spielzeit beispielsweise mit Sport oder Musik. Die Eltern meinen, sie würden den Kindern so mehr Möglichkeiten bieten.
 
Besorgnis über die Sicherheit der Kinder ist auch ein wichtiger Grund für die kürzere Spielzeit im Freien. In sozialen Medien erfahren Eltern immer wieder von Kindesentführungen oder ähnlichen Ereignissen. Solche Schreckensszenarien würden so viel wahrscheinlicher wirken. "In der Realität zeigen Statistiken, dass Kinder heute viel sicherer sind als in der Vergangenheit. Die Sorgen sind unbegründet, aber durch soziale Medien erhöht", erklärt Pynn.
 
Vergleich verunsichert Eltern
 
Den Forschern zufolge sind die Anforderungen an Eltern heute wesentlich höher, weil sie in sozialen Medien einen sehr intensiven Blick auf andere Familien und deren Erziehungsmaßnahmen haben. Der Vergleich mit anderen könne daher zu starker Verunsicherung führen. "Es geht hier im Prinzip darum, was laut den Eltern andere Eltern für gute Erziehung halten", so Pynn.
 
Diese Entwicklung kann man laut Pynn nicht aufhalten. Stattdessen sollten Eltern das Gefühl bekommen, dass sie den gesellschaftlichen Erwartungen gerecht werden können. Es solle mehr strukturierte Veranstaltungen geben, im Zuge derer Kinder im Freien ohne direkte Aufsicht spielen können, ohne dass sich die Eltern um sie Sorgen machen müssen.

Pressetext.Redaktion

 

1 .... 5    6    7    8
New York - 24. Oktober 2018
 

Statistiker oft zu Daten-Manipulation genötigt

Bereits jeder vierte US-amerikanische Biostatistiker sollte Datensätze verändern

St. Christophen/Wien - 24. Oktober 2018
 

Die Asche von Angehörigen verstreuen ist möglich

Das Österreichische Gesetz und die katholische Kirche sagen "Nein" - ein Bestatter sagt, wie es geht

Chicago - 11. Oktober 2018
 

Angestellte schauen alle 20 Minuten aufs Handy

US-Wissenschaftler weisen mehr als 2.500 Finger-Kontakte mit dem Smartphone täglich nach

 
London/Miami - 21. Juni 2018
 

Augenfältchen wirken auf Mitmenschen ehrlicher

Wissenschaftler zeigen, dass "Duchenne-Merkmal" aufrichtig wirkt

Boston - 05. Juni 2018
 

Menschen folgen eher dem Rat eines Algorithmus

Meinungen von Personen weniger beachtet als maschinelle Hinweise

Austin/Texas - 27. März 2018
 

Digitale Demenz: Smartphone reduziert Gehirnleistung

Auswirkung sogar bei abgeschaltetem Smartphone

 
Montclair/Wien - 07. März 2018
 

Zweite Stadt straft Handy-Fußgänger gnadenlos ab

Nach Honolulu jetzt Montclair - Wiederholungstäter zahlen 500 Dollar

San Diego - 25. Januar 2018
 

Forscher lassen Todkranke Weisheit definieren

Neues Verständnis über Leben und das Besondere an jedem Tag

New York - 06. Dezember 2017
 

Acht von zehn Seiten filzen Internet-Nutzer heimlich

User in USA, England sowie Russland am stärksten Trackern ausgesetzt

 
Berlin - 16. November 2017
 

Kaum ein Deutscher glaubt noch an Datenschutz

Nur 20 Prozent halten persönliche Informationen im Internet für sicher

Brüssel - 26. September 2017
 

Eine Million Unterschriften gegen Langstreckentransporte von Tieren in der EU

VIER PFOTEN und andere europäische Tierschutzorganisationen überreichen Petition an EU-Kommissar Andriukaitis

Surry Hills - 06. September 2017
 

Konsumenten trauen Zeitungswerbung am meisten

Soziale Medien in Australien dagegen absolutes Vertrauens-Schlusslicht

 
1 .... 5    6    7    8

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer