Themenkreis * Schlechte Luft heißt auch mehr Gewaltverbrechen 

Kat.: Umwelt/Natur

 

7. Okt. 2019

Schlechte Luft heißt auch mehr Gewaltverbrechen

Zehn Mikrogramm P2,5-Feinstaub pro Kubikmeter lässt Zahl der Straftaten um 1,4 Prozent steigen

Fort Collins - Luftverschmutzung macht aggressiv und steigert die Gewaltkriminalität. Diesen überraschenden Zusammenhang haben Forscher der Colorado State University (CSU) https://colostate.edu herausgefunden. An der Studie waren Ökonomen, Atmosphärenwissenschaftler und Statistiker beteiligt. Ihr Fazit: Menschen, die kurzzeitig starker Luftverschmutzung ausgesetzt sind, neigen zu Gewaltausbrüchen.

Große Datenberge ausgewertet
 
Das CSU-Team unter der Leitung von Jesse Burkhardt hat drei detaillierte Datensätze ausgewertet: Die Kriminalstatistik der US-Bundespolizei FBI, die Luftqualität in den Jahren 2006 bis 2013, die die US-Umweltschutzagentur Environmental Protection Agency https://epa.gov erfasst hat, und die Satellitenbilder von Waldbränden.
 
Die Forscher berücksichtigten Feinstaub mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern, der leicht in die Lunge gelangt. Diese Partikel werden als P2,5 bezeichnet. Wenn sich in der Luft pro Kubikmeter zehn Mikrogramm P2,5 befinden, steigt die Zahl der Gewaltverbrechen um 1,4 Prozent. Auch Ozon lässt die Kriminalitätsrate steigen. Liegt der Wert bei 0,01 Teilchen pro eine Mio. Luftmoleküle, erhöht sich die Gewaltkriminalität um 1,15 Prozent.
 
Feinstaub macht krank und aggressiv
 
"Wenn Menschen belastete Luft einatmen, werden sie aggressiver", sagt Jude Bayham, Ökonom und Koautor der Studie. Das führe dazu, dass Auseinandersetzungen, die normalerweise nicht eskalieren, in Gewalt ausarten. Die Forscher berücksichtigten in ihrer Bewertung auch andere mögliche Auslöser für einen Anstieg der Kriminalitätsrate, wie zum Beispiel Wetter und allgemeine regionale Faktoren.
 
Das Team um Burkhardt nutzte zur Auswertung der Daten ein Tool, das die CSU-Epidemiologin Sheryl Magazmen schon früher eingesetzt hat, um die Folgen der Luftverschmutzung zu ergründen. Auf die Idee, einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Kriminalität zu suchen, kam Burkhardt vor einigen Jahren, als die Region um Fort Collins von heftigen Waldbränden heimgesucht wurde. "Der Rauch war so schlimm, dass ich nach einigen Tagen total frustriert war. Ich wollte wissen, ob es da einen Zusammenhang gibt", so der Forscher.

Pressetext.Redaktion

 

1 .... 9    10    11 .... 19
Wien - 02. Januar 2020
 

Wildtiere: Die Gewinner und Verlierer 2019

Klimawandel und Lebensraumzerstörung dezimieren Eisbären, Koalas und Jaguare

Rom - 30. Dezember 2019
 

Untersuchen über Gesundheitseffekte des Waldes

Standortfaktoren und Zeitpunkte spielen eine wichtige Rolle

Seattle - 07. Dezember 2019
 

Klimawandel vergiftet Reis zusehends mit Arsen

Insbesondere bei erhöhten Temperaturen nehmen Pflanzen mehr von dem Schadstoff auf

 
Wien - 05. Dezember 2019
 

Greenpeace-Report: Meerestiere entscheidend im Kampf gegen Klimakrise

Ozeane durch Erderhitzung und Industrie geschwächt

Innsbruck - 02. Dezember 2019
 

WWF: Mehr als 150.000 Menschen sagen Nein zur Gletscher-Verbauung Pitztal-Ötztal

Wertvolle Gletscherlandschaft nicht für kurzfristigen Profit und Massentourismus opfern

St. Pölten - 01. Dezember 2019
 

Bis zu 13,3 Prozent Atomstromanteil

Ausbau der erneuerbaren Energien ist einzige Möglichkeit, Atomstrom aus heimischen Netzen zu drängen

 
Columbus - 08. November 2019
 

Bäume für die Luft besser als Umwelttechnik

US-Professor empfiehlt aufzuforsten statt Filter einzusetzen, um das Weltklima zu retten

Wien - 04. November 2019
 

Greenpeace: Nestlé, Unilever, Mondelēz und Procter&Gamble für 10.000 Waldbrände mitverantwortlich

Umweltschutzorganisation ortet Greenwashing bei RSPO-Mitgliedern

Wien - 30. Oktober 2019
 

WWF veröffentlicht Leitfaden für nachhaltige Bankgeschäfte

Umweltschutzorganisation will mehr Gelder in klima- und umweltfreundliche Projekte lenken – Politik und Banken in der Pflicht

 
Karlsruhe - 14. Oktober 2019
 

Mehr Wald und weniger Fleisch retten Klima

Forscher fordern Vergrößerung der Waldflächen und eine Umstellung des Lebensmittelsystems

Wien - 20. September 2019
 

Alpenflora reagiert zu spät auf Klimawandel

Keine der in einer Studie aus Wien untersuchten 135 Pflanzenarten ist verzögerungsfrei gefolgt

Frankfurt am Main - 17. September 2019
 

Chemiekeule in Plastikverpackungen ermittelt

ISOE-Forschungsgruppe PlastX weist mehr als 1.000 Substanzen in Kunststoffprodukten nach

 
1 .... 9    10    11 .... 19

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer