Themenkreis * Musik lässt das Gehirn langsamer altern 

Kat.: Gesellschaft/Kultur

 

18. Apr. 2023

Musik lässt das Gehirn langsamer altern

Arbeitsgedächtnis wird sogar gestärkt - Tests mit 132 Rentnern im Alter von 62 bis 78 Jahren

Genf - Musik bremst den natürlichen kognitiven Verfall im Alter. Das haben Forscher der Universität Genf (UNIGE) in Tests mit 132 Rentnern im Alter von 62 bis 78 Jahren herausgefunden. Eine der Bedingungen für die Teilnahme war, dass sie seit mehr als sechs Monaten keinen Musikunterricht mehr genommen hatten. Die Hälfte der Probanden bekam Klavierunterricht, die zweite wurde darin geschult, Musik zu hören sowie musikalische Eigenschaften in verschiedenen Musikstilen und Instrumente zu erkennen.

Mehr graue Hirnsubstanz

"Nach sechs Monaten zeigte sich bei allen Teilnehmern eine Zunahme der grauen Substanz in vier Gehirnregionen, die an hochrangigen kognitiven Funktionen beteiligt sind, einschließlich Kleinhirnbereichen, die am Arbeitsgedächtnis beteiligt sind. Ihre Leistung stieg um sechs Prozent", so UNIGE-Forscherin Clara James. Das Arbeitsgedächtnis speichert aufgenommene Infos kurzfristig, um diese ins Langzeitgedächtnis aufzunehmen oder damit zu vergleichen.

Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass die Schlafqualität, die Anzahl der Unterrichtsstunden und die tägliche Trainingsquantität einen positiven Einfluss auf den Grad der Leistungsverbesserung hatten. Das Erlernen eines Instruments und aktives Zuhören können demnach den Rückgang des Arbeitsgedächtnisses verhindern und das Volumen der grauen Substanz im Gehirn vergrößern. Die Forscher haben jedoch einen Unterschied zwischen beiden Gruppen festgestellt.

Auditorischer Kortex wichtig

Bei jenen Teilnehmern, die Klavierunterricht bekamen, blieb das Volumen der grauen Substanz im rechten primären auditorischen Kortex, einer Schlüsselregion für die Klangverarbeitung, stabil, während es in der Aktiv-hören-Gruppe abnahm. "Daher können wir nicht zu dem Schluss kommen, dass musikalische Interventionen das Gehirn verjüngen. Sie verhindern das Altern nur in bestimmten Regionen", sagt Damien Marie, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UNIGE.

Die Ergebnisse zeigen, dass das Üben und Hören von Musik die Plastizität des Gehirns und die kognitive Reserve fördern. Laut den Studienautoren sollten diese spielerischen Interventionen zu einer wichtigen politischen Priorität für gesundes Altern werden. Der nächste Schritt für das Team besteht darin, das Potenzial dieser Interventionen bei Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung zu bewerten, das als Zwischenstadium zwischen normalem Altern und Demenz zu betrachten ist.

Pressetext.Redaktion

 

1 .... 4    5    6 .... 8
Edmonton - 05. September 2019
 

Soziale Medien rauben Kindern die Spielzeit

Eltern stehen unter sozialem Druck und wollen viel mehr Sicherheit und strukturierte Aktivitäten

Ibaraki/Düsseldorf - 07. August 2019
 

Internet-Trolle werden Opfer ihrer Einsamkeit

Cybermobber weisen häufig auch Persönlichkeitsmerkmale wie Psychopathie oder Sadismus auf

Berkeley/Wien - 28. Juni 2019
 

Unregelmäßige Arbeitszeit zerstört Psyche

Absagen von Schichten in letzter Minute, Arbeiten auf Abruf schwere Belastungen

 
Wien - 18. Juni 2019
 

Fast-Fashion: Wenn Mode zu Müll verkommt

Billig und viel kaufen, kurz bis gar nie tragen und schnell wegwerfen

Waterloo - 12. Juni 2019
 

Internet schlittert immer mehr in Vertrauenskrise

Laut globaler CIGI-Studie machen sich acht von zehn Nutzern Sorgen um Online-Privatsphäre

Leipzig/Harvard - 21. Mai 2019
 

Vorstellungskraft verändert Einstellungen

Welche Gefühle Menschen mit Orten verknüpfen, lässt sich mit der Kraft der Gedanken steuern

 
Frickenhausen - 24. April 2019
 

Walpurgisnacht: Warum tanzen wir eigentlich in den Mai?

Über die Hintergründe der Walpurgisnacht

London - 13. Februar 2019
 

Kinder sprechen nur noch mit dem Handy

Heranwachsende führen laut britischer Erhebung kaum noch Gespräche mit ihren Eltern

Berlin - 21. Januar 2019
 

Superreiche reicher, breite Masse verarmt

Oxfam fordert: Gegensteuern durch Politik braucht angemessene Steuern für Konzerne

 
Wien - 29. Dezember 2018
 

2018: Kritik an Handys und Social Media

Wissenschaftlich belegte Smartphone-Sucht, Extremismus, Fake News und strengerer Datenschutz

Padua - 26. November 2018
 

Wer warten kann, hat positive Persönlichkeit

Wissenschaftler aus Italien haben Daten von mehr als 1.200 Personen genau ausgewertet

Gütersloh - 07. November 2018
 

Umfrage: EU-Bürger blicken nostalgisch auf Vergangenheit zurück

67 Prozent der Europäer steht der Vergangenheit positiver als der Gegenwart gegenüber

 
1 .... 4    5    6 .... 8

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer