Home
12 Aktuellste Nachrichten:
|
21. Mai 2019
Greenpeace-Test: Jedes dritte Stück Schweinefleisch mit antibiotikaresistenten Keimen belastet
Mit dem belasteten Fleisch holen Menschen diese gefährlichen Keime bis nach Hause
Politik als auch Konsumenten gefordert: Wenn Fleisch, dann NICHT aus Massentierhaltung
Wien - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat handelsübliches Schweinefleisch auf Keime testen lassen, die gegen Antibiotika resistent sind. Das Ergebnis: Jedes dritte Stück Schweinefleisch ist mit resistenten Erregern belastet. Die Ursache dafür liegt in der Massentierhaltung. Gerade Schweinen werden übermäßig viele Antibiotika verabreicht. So „härten” sich die Keime gegen die Medikamente ab und werden zur gesundheitlichen Bedrohung für uns Menschen. Greenpeace fordert vom Gesundheitsministerium daher einen ambitionierten und verbindlichen Plan für die Reduktion von Antibiotika in der Nutztierhaltung.
„Antibiotika-Resistenzen sind eine Gefahr für unsere Gesundheit. Mit dem belasteten Fleisch holen wir uns diese gefährlichen Keime bis zu uns nach Hause“, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftssprecher bei Greenpeace in Österreich. Greenpeace hat stichprobenartig Schnitzel, Faschiertes, Wangerl und Kotelett vom Schwein von der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) auf antibiotikaresistente Keime untersuchen lassen. Vierzehn Proben wurden analysiert - zehn aus österreichischen Supermärkten und vier aus dem Großhandel. Insgesamt waren fünf davon mit den gesundheitsgefährdenden MRSA- oder ESBL-Keimen belastet. Auf zwei Fleischstücken wurden sogar beide Erreger nachgewiesen.
Nährboden für die Entstehung und Ausbreitung der Keime ist die Massentierhaltung: Tiere werden auf engstem Raum zusammengepfercht, stehen auf unnatürlichen Böden und fügen einander Wunden zu. Diese Bedingungen machen die Tiere häufig krank - dementsprechend hoch ist der Antibiotikaeinsatz, gerade in der Schweinemast. Rund 74 Prozent aller Antibiotika in der österreichischen Nutztierhaltung werden Schweinen verabreicht. Die Weltgesundheitsorganisation warnt seit Jahren vor einem drohenden ‘Post-Antibiotika-Zeitalter’, wenn der übermäßige Einsatz von Antibiotika sowohl in der Tierhaltung als auch beim Menschen nicht drastisch reduziert wird. Allein in der EU sterben jährlich schon jetzt rund 33.000 Menschen an antibiotikaresistenten Keimen. „Das zuständige Gesundheitsministerium darf diese drohende Gesundheitskrise nicht weiter ignorieren. Es muss endlich einen ambitionierten und verbindlichen Antibiotika-Reduktionsplan in der Nutztierhaltung auf den Weg bringen”, fordert Theissing-Matei. Dafür brauche es vor allem bessere Tierhaltungsbedingungen, so Greenpeace. Zudem müssten die österreichischen Bäuerinnen und Bauern bei dem Umstieg auf eine bessere Tierhaltung unterstützt werden.
Auch Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, Sprecher der ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt, warnt anlässlich der Testergebnisse vor resistenten Keimen: „Zweifellos sind die Testergebnisse ein Alarmsignal. Immerhin handelt es sich bei den nachgewiesenen Keimen um wichtige humanpathogene Erreger, die oftmals die Ursache von höchst problematischen Krankenhausinfektionen sind. Die Eindämmung dieser Bakterien ist seit langer Zeit ein wesentliches medizinisches Ziel. Der Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin ebenso wie in der Tiermedizin muss prinzipiell auf das medizinisch notwendige Maß begrenzt werden. Sonst entstehen Resistenzen, die Antibiotikabehandlungen bei bakteriellen Erkrankungen wirkungslos machen. Das möchte wohl niemand persönlich erleben. Bei den derzeitigen Intensivtierhaltungen ist jedoch ein „vorbeugender“ Einsatz von Antibiotika meist nicht vermeidbar. Daher ist nicht nur der Antibiotikaeinsatz, sondern die derzeitige Form der Massentierhaltung generell zu überdenken.“
Konsumentinnen und Konsumenten rät Greenpeace zu einer guten Küchenhygiene. „Wer mit belastetem Schweinefleisch kocht, läuft Gefahr mit den resistenten Keimen in Berührung zu kommen. Im schlimmsten Fall kann das eine schwere Erkrankung nach sich ziehen“, warnt Sebastian Theissing-Matei. Nach dem Kontakt mit rohem Fleisch sollte man sich daher immer gründlich die Hände waschen und die Kochutensilien säubern. Das Fleisch sollte außerdem immer gut durchgebraten werden. Beim Kauf empfiehlt Greenpeace, Bio-Fleisch zu wählen. Hier ist der Einsatz von Antibiotika sehr viel strenger geregelt. „Und natürlich kann man statt zu Fleisch auch vermehrt zu Gemüse oder etwa zu Soja-Produkten greifen. Schmackhafte und gesunde Alternativen gibt es jede Menge“, so Theissing-Matei abschließend.
Die Ergebnisse des Greenpeace-Tests im Detail finden Sie hier: https://bit.ly/2EbUPba
Greenpeace
Wien - 25. April 2022
|
|
Zum Nachdenken: Die 10 Prinzipien der Kriegspropaganda
"All dies ist schon einmal passiert. All dies wird wieder geschehen."
|
|
|
Göteborg - 25. Februar 2022
|
|
Meinungsumfragen beeinflussen Wahlen
Kandidaten und Wähler laut Forschern der Universität Göteborg gleichermaßen betroffen
|
|
|
Wien - 29. Dezember 2021
|
|
WWF-Bilanz: Tierische Gewinner und Verlierer 2021
Klimakrise und Artensterben: kein gutes Jahr für Wildtiere
|
|
|
Wien - 10. November 2021
|
|
Österreichischer Plastikmüll auf wilder Deponie in Polen entdeckt
Greenpeace fordert Exportverbot für Plastikmüll außerhalb der EU und strengere Vorgaben für den Müllhandel innerhalb der EU
|
|
|
Wien - 06. September 2021
|
|
WWF-Studie zeigt die unglaublichen Kosten der Plastik-Krise
Globales Plastikaufkommen verursacht jährlich Kosten von 3.100 Milliarden Euro – 11 Millionen Tonnen Plastikmüll landen jährlich im Meer
|
|
|
Wien - 21. August 2021
|
|
WWF-Umfrage: 76 Prozent der Befragten fordern Bodenschutz-Vertrag
Überflutungen, Hitzewellen und Artensterben werden als größte Gefahren gesehen
|
|
|
London - 01. Juli 2021
|
|
Jede zweite Frau schon im Job belästigt
Aktueller YouGov-Bericht fordert von der Politik generell "mehr als bloße Lippenbekenntnisse"
|
|
|
Wien - 24. Juni 2021
|
|
Neue Zahlen zum Bodenverbrauch 2020 in Österreich
Trotz Coronakrise verbaut Österreich immer noch 11 Hektar Boden pro Tag
|
|
|
Wien - 26. Mai 2021
|
|
Gericht in den Niederlanden verurteilt Shell zu mehr Klimaschutz
Anlässlich des historischen Urteils sehen UmweltschützerInnen jetzt auch bei OMV Handlungsbedarf
|
|
|
Fresach - 21. Mai 2021
|
|
Mensch kommt seiner Verantwortung nicht nach
Redliches Verhalten im eigentlichen Sinne von Bibel, Tora oder Koran wäre wünschenswert
|
|
|
Wellington - 15. April 2021
|
|
Neuseeland zwingt Firmen zu Klimawandel-Berichten
Finanzinstitute und Versicherungen sollen Auswirkungen auf eigenes Geschäft künftig darlegen
|
|
|
Menlo Park - 09. April 2021
|
|
Immer mehr Angestellte lieben Home-Office
Robert-Half-Studie in den USA: Jeder Dritte würde kündigen, wenn er zurück ins Büro müsste
|
|
|
|