Themenkreis * Glaube an Forschung und Religion abgeschaut 

Kat.: Umwelt/Natur

 

4. Jun. 2024

Glaube an Forschung und Religion abgeschaut

Beeinflussung durch andere Menschen häufig wichtiger als wissenschaftlich fundierte Beweisführung

Hongkong - Die Überzeugungen von Menschen in Wissenschaft und Religion werden hauptsächlich von den Aussagen anderer Personen geprägt und nicht von eigenen Erfahrungen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung der Hong Kong University of Science and Technology. Diese Erkenntnis könnte zur Verbesserung des öffentlichen Verständnisses der Bildung von Überzeugungen beitragen und damit auch zur Optimierung des Umganges mit großen Themen wie dem Klimawandel oder der Haltung gegenüber Impfungen, sagen die Experten.

Beispiel Krankheiten

Normalerweise sind Menschen von der Existenz wissenschaftlicher Phänomene wie Sauerstoff mehr überzeugt als von religiösen Phänomenen wie Gott. Verantwortlich dafür dürfte sein, dass Sauerstoff direkt wahrgenommen werden kann und religiöse Entitäten sich dieser Wahrnehmung eher entziehen. Forschungsleiterin Mary Shaocong Ma weist mit dieser Studie auf die entscheidende Rolle hin, die Aussagen anderer Personen bei der Entstehung von Überzeugungen und dem Verstehen der Welt spielen. Dieses Phänomen stehe in Gegensatz zur Vorstellung, dass die direkte Erfahrung den Hauptantrieb für wissenschaftliche Überzeugungen darstellt.

Selbst wenn zum Beispiel ein Kind miterlebt, dass jemand krank wird, ist es sehr schwer zu verstehen, dass Viren für Krankheiten verantwortlich sind, so die Expertin. Sie seien daher zum Beispiel auf Erklärungen der Eltern angewiesen. Diese Erkenntnis könne dazu beitragen, wissenschaftliche Infos der Öffentlichkeit besser verständlich zu machen. Durch die Betonung der Glaubwürdigkeit und der Übereinstimmung von wissenschaftlichen Beweisen könnten größere Akzeptanz und größeres Vertrauen in wissenschaftliche Fakten erzielt werden. Das sei vor allem bei Themen wie dem Klimawandel von großer Bedeutung.

Theorie zur Erklärung

Das Team hat empirische Belege der vergangenen Jahrzehnte analysiert und ein theoretisches Modell erstellt, das erklärt, wie Menschen dazu kommen, an unsichtbare Entitäten wie Krankheitserreger in der Wissenschaft oder Gott in der Religion zu glauben. Zum Beispiel glauben Menschen an Krankheitserreger, weil Ärzte und Wissenschaftler ihnen sagen, dass sie existieren, auch wenn man sie nicht mit den eigenen Augen sehen kann. Dementsprechend gehen Menschen davon aus, dass diese Erreger sie potenziell krank machen. Gelernt wird dieser kausale Zusammenhang jedoch von anderen Menschen und nicht durch die Entdeckung dieses Zusammenhangs mittels eigener Beobachtungen, heißt es.

Das Modell der Forscher zeigt auch, dass je glaubwürdige die Infoquelle ist und desto mehr Menschen gleicher Meinung sind, desto wahrscheinlicher auch weitere Personen daran glauben werden. "Sind viele Menschen rund um uns der Meinung, dass der Klimawandel echt ist, wird ihr Konsens auch unseren Glauben an diese Konzepte stärken", meint Ma. Das aktuelle Modell liefere zudem eine Erklärung für Wissenschaft und Religion. Es argumentiere, dass die Aussagen anderer Personen, die Überzeugungen in beiden Bereichen vorrangig formen. Details sind in "Trends in Cognitive Sciences" nachzulesen.

Pressetext.Redaktion

 

1 .... 9    10    11 .... 19
Seattle - 07. Dezember 2019
 

Klimawandel vergiftet Reis zusehends mit Arsen

Insbesondere bei erhöhten Temperaturen nehmen Pflanzen mehr von dem Schadstoff auf

Wien - 05. Dezember 2019
 

Greenpeace-Report: Meerestiere entscheidend im Kampf gegen Klimakrise

Ozeane durch Erderhitzung und Industrie geschwächt

Innsbruck - 02. Dezember 2019
 

WWF: Mehr als 150.000 Menschen sagen Nein zur Gletscher-Verbauung Pitztal-Ötztal

Wertvolle Gletscherlandschaft nicht für kurzfristigen Profit und Massentourismus opfern

 
St. Pölten - 01. Dezember 2019
 

Bis zu 13,3 Prozent Atomstromanteil

Ausbau der erneuerbaren Energien ist einzige Möglichkeit, Atomstrom aus heimischen Netzen zu drängen

Columbus - 08. November 2019
 

Bäume für die Luft besser als Umwelttechnik

US-Professor empfiehlt aufzuforsten statt Filter einzusetzen, um das Weltklima zu retten

Wien - 04. November 2019
 

Greenpeace: Nestlé, Unilever, Mondelēz und Procter&Gamble für 10.000 Waldbrände mitverantwortlich

Umweltschutzorganisation ortet Greenwashing bei RSPO-Mitgliedern

 
Wien - 30. Oktober 2019
 

WWF veröffentlicht Leitfaden für nachhaltige Bankgeschäfte

Umweltschutzorganisation will mehr Gelder in klima- und umweltfreundliche Projekte lenken – Politik und Banken in der Pflicht

Karlsruhe - 14. Oktober 2019
 

Mehr Wald und weniger Fleisch retten Klima

Forscher fordern Vergrößerung der Waldflächen und eine Umstellung des Lebensmittelsystems

Fort Collins - 07. Oktober 2019
 

Schlechte Luft heißt auch mehr Gewaltverbrechen

Zehn Mikrogramm P2,5-Feinstaub pro Kubikmeter lässt Zahl der Straftaten um 1,4 Prozent steigen

 
Wien - 20. September 2019
 

Alpenflora reagiert zu spät auf Klimawandel

Keine der in einer Studie aus Wien untersuchten 135 Pflanzenarten ist verzögerungsfrei gefolgt

Frankfurt am Main - 17. September 2019
 

Chemiekeule in Plastikverpackungen ermittelt

ISOE-Forschungsgruppe PlastX weist mehr als 1.000 Substanzen in Kunststoffprodukten nach

Bremerhaven/Bremen - 13. September 2019
 

Meereisbedeckung in der Arktis nimmt ab

Bremer Forscher ermitteln zweitniedrigstes September-Minimum seit Beginn der Beobachtungen

 
1 .... 9    10    11 .... 19

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer