Themenkreis * Gesunde Ernährung in früher Kindheit schützt vor entzündlichen Darmerkrankungen 

Kat.: Umwelt/Natur

 

4. Jul. 2024

Gesunde Ernährung in früher Kindheit schützt vor entzündlichen Darmerkrankungen



DGP - Die Inzidenz von chronisch-entzündlichen Erkrankungen (CED) nimmt weltweit zu. Umweltfaktoren, wie z. B. die Ernährung, könnten diesen Anstieg zum Teil erklären. In der Vergangenheit haben Studien mit Erwachsenen bereits gezeigt, dass eine Ernährung mit viel Zucker, Fett und rotem Fleisch das Risiko für die Entwicklung einer CED erhöhen konnte. Im Gegensatz dazu sind ein hoher Verzehr von Obst, Gemüse und Fisch sowie eine hohe Ernährungsqualität mit einem geringeren CED-Risiko assoziert. Obwohl die Ernährung im frühen Lebensalter für die Entwicklung des Darmmikrobioms und der Darmimmuntoleranz von entscheidender Bedeutung ist, haben nur wenige Studien die Ernährung im Kindesalter im Hinblick auf das CED-Risiko untersucht.

Welche Rolle spielt die Ernährung in der frühen Kindheit für die Darmgesundheit?

Eine schwedische Studie hat nun untersucht, ob die Qualität der frühen Ernährung und die Häufigkeit der Aufnahme spezieller Nahrungsmittel mit einer späteren CED assoziiert ist. Für die prospektive Studie wurden Studienteilnehmer (Kleinkinder) aus der Kohortenstudie „All Babies in Southeast Sweden“ sowie einer norwegischen Mutter-Vater-Kind-Kohortenstudie rekrutiert. Die Ernährungsqualität wurde anhand eines Index für gesunde Ernährung und der Verzehrhäufigkeit von Lebensmittelgruppen nach 1 und 3 Jahren bewertet.

Zusammenfassende Analyse über 2 skandinavische Geburtskohorten

Während der Nachbeobachtungszeit von 1 304 433 Personenjahren wurden 81 280 Teilnehmer von der Geburt bis zur Kindheit und Jugend beobachtet. Bei 307 der Teilnehmer wurde eine CED diagnostiziert. Verglichen mit einer niedrigen Ernährungsqualität waren sowohl mittlere als auch hohe Ernährungsqualität im Alter von einem Jahr mit einem verringerten CED-Risiko verbunden.

CED-Risiko im Vergleich zu niedriger Ernährungsqualität:

Mittlere Ernährungsqualität: Hazard Ratio, HR: 0,75; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,58 – 0,98
Hohe Ernährungsqualität: HR: 0,75; 95 % KI: 0,56 – 1,00

Verringertes CED-Risiko bei hochwertiger Ernährung nach einem Jahr

Die Analyse zeigte, dass einjährige Kinder, die häufiger Fisch aßen, ein geringertes Risiko für CED und speziell für Colitis ulcerosa hatten.

Hoher versus niedriger Fischverzehr:

CED: HR: 0,70; 95 % KI: 0,49 – 1,00
Colitis ulcerosa: HR: 0,46; 95 % KI 0,21 – 0,99

Ebenso war häufigeres Gemüseessen nach einem Jahr mit einer Verringerung des CED-Risikos assoziiert. Im Gegensatz dazu war der Konsum von zuckergesüßten Getränken mit einem erhöhten CED-Risiko verbunden. Die Ernährungsqualität nach 3 Jahren hatte keinen Einfluss auf das Risiko, an CED zu erkranken.

Ernährung in der frühen Kindheit beeinflusst CED-Risiko

In der zusammenfassenden Analyse über zwei skandinavische Geburtskohorten hatten somit Kinder im Alter von einem Jahr mit einer hochwertigen Ernährung ein geringeres Risiko für eine CED in einem späteren Lebensalter. Dies traf insbesondere auf Kinder mit einem hohen Verzehr von Fisch und Gemüse zu. Im Gegensatz dazu war der Konsum von zuckergesüßten Getränken in jungen Jahren mit einem erhöhten CED-Risiko verbunden. Laut der Studienautoren stimmen die neuen Erkenntnisse mit der Hypothese überein, dass die Ernährung in der frühen Kindheit das Risiko für die Entwicklung von CED beeinflussen kann. Dieser Zusammenhang wird möglicherweise durch Veränderungen des Darmmikrobioms vermittelt.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom
 

Deutsches Gesundheitsportal

 

1 .... 10    11    12 .... 19
Wien/Brüssel - 05. September 2019
 

GLOBAL 2000 startet mit Partnern Europäische Bürgerinitiative "Save Bees and Farmers"

EU-Kommission gibt grünes Licht für Initiative zur Umgestaltung der europäischen Landwirtschaft

Brüssel - 04. September 2019
 

Briten wollen uralte Bohrinseln stehen lassen

Gefahr für Nordsee: Beschwerde von Deutschland und anderen EU-Mitgliedstaaten eingebracht

Wien - 20. August 2019
 

Liegt der Ursprung des Lebens in der Tiefsee?

Industrielle Interessen bedrohen hydrothermale Tiefseequellen, die eine wichtige Rolle spielen könnten

 
Gran Chaco/Argentinien - 02. August 2019
 

Greenpeace-Report: Abholzung in Argentinien gefährdet letzte 20 Jaguare

EU-Mercosur-Abkommen verschärft Umweltprobleme

Buffalo/Washington - 01. August 2019
 

Atemluft in Bodennähe erheblich verschmutzt

Neues Verfahren ist genauer als Satellitennetzwerke - Daten relevant für Luft, die geatmet wird

Triest - 23. Juli 2019
 

Temperatur der nördlichen Adria steigt weiter

Signifikante Zunahme des mittleren Jahreswerts um 1,1Grad Celsius wissenschaftlich bewiesen

 
Graz - 17. Juli 2019
 

Pilze speichern sehr viel Spurenelemente

Grazer Wissenschaftler haben rund 1.000 Proben von rund 230 heimischen Arten analysiert

Wien - 18. Juni 2019
 

Fast-Fashion: Wenn Mode zu Müll verkommt

Billig und viel kaufen, kurz bis gar nie tragen und schnell wegwerfen

Washington - 11. Juni 2019
 

USA: Krebs durch zu viel Nitrat im Trinkwasser

Forscher fordern überarbeitete Grenzwerte, da diese aktuell um das 70-Fache zu hoch ausfallen

 
Wien - 29. Mai 2019
 

GLOBAL 2000 Pestizid-Einkaufstest: Beratung verbesserungswürdig

Die Initiative Nationalpark Garten schafft Rückzugs- und Erholungsflächen für Bienen und andere Bestäuber. Dem Insektensterben im eigenen Garten Einhalt gebieten.

York - 28. Mai 2019
 

Antibiotika-Werte in Flüssen besorgniserregend

Zulässige Höchstwerte werden am häufigsten in Afrika und auch in Asien stark überschritten

Augsburg - 27. Mai 2019
 

Klimawandel treibt Malariamücken nach Europa

Veränderungen in Temperatur und Niederschlag führen zum deutlichen Ausbreiten nach Norden

 
1 .... 10    11    12 .... 19

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer