16. Feb. 2016
Wien - Schärfste Kritik kommt von der Ärztekammer an der Kündigung des Gründers und Obmanns der Ärztegewerkschaft Asklepios, Gernot Rainer, dessen Dienstvertrag in einem Spital des Wiener Krankenanstaltenverbunds nicht verlängert wird. Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres spricht hier wörtlich von einer "politisch motivierten" Kündigung. Für ihn ist der Schritt der KAV-Generaldirektion "vollkommen unverständlich, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Rainer ausgezeichnete Dienstzeugnisse vorweisen kann".
Die Begründung des KAV, wonach Rainers Agieren als Gewerkschaftsobmann und
sein Eintreten für die berechtigten Interessen der Spitalsärzte von "mangelnder
Identifikation mit den Gesamtinteressen der Stadt Wien" zeuge, kann Szekeres
nicht nachvollziehen. Es sei "einmal mehr" ein ganz schlechtes Zeichen des
Dienstgebers, und auch für den Ärztestandort Wien, wenn Kolleginnen und
Kollegen, die zu kritisch geworden sind, trotz bester Ausbildung und
Qualifikation einfach vor die Türe gesetzt werden und damit der Versuch
unternommen werde, unliebsame Kritiker mundtot zu machen.
Szekeres fordert, dass die Stadt die Entscheidung noch revidiert. Sollte dies
aber nicht der Fall sein, sichert Szekeres volle rechtliche Unterstützung der
Ärztekammer zu: "Sollte Kollege Rainer die Entscheidung der Stadt Wien anfechten
wollen, bieten wir jede von ihm gewünschte rechtliche Hilfe an."
Dies gelte selbstverständlich auch für alle Kolleginnen und Kollegen, die
zukünftig berechtigte Kritik üben und dann auch damit rechnen müssten, von der
Stadt Wien des Postens enthoben zu werden, so Szekeres abschließend.
Ärztekammer Wien